Konrad Adenauer
Clementine Laschke vor dem Geschäft ca. 1956
Ein Fleischer Fachgeschäft gründete mein Vater Josef Laschke bereits im Jahre 1922 in Martinsberg, in Schlesien. Nach dem Krieg im Jahre 1946 kam für uns jedoch die Vertreibung aus unserer Heimat und unsere Familie, Eltern mit 7 Kindern, landete, ohne jede Habe, in Heek-Ahle bei Familie Homölle-Venhues und Berger-Lürick.
Da meine Geschwister, so wie mein Vater, alle aus dem Fleischerfach waren, lernte auch ich den Beruf.
Mein Vater gründete im Jahr 1950 am 1. Oktober wieder ein Fachgeschäft. Bei der Familie Suek an der Bahnhofstraße, mietete er ein Ladenlokal, in dem meine Schwester Dora
verkaufte. Zu der Zeit stand noch keine evangelische Kirche, der Voßberg und mehrere andere Siedlungen waren noch nicht vorhanden. Anfangs fuhr mein Vater mit dem Fahrrad von Ahle zum Schlachthof
in Gronau, wo er selbst geschlachtet hat. Die Wurst wurde anschließend beim Kollegen Vogt in Epe gemacht und
der Transport mit dem Fahrradanhänger ging weiter bis nach Heek.
Im Jahr 1951 bekam mein Vater einen Schlachtraum bei der Familie Anton Hartmann, heute Segbert, unmittelbar neben dem Verkaufsraum in Heek. Mein Bruder Herbert konnte jetzt
helfen und sie bauten sich langsam eine Stammkundschaft auf. Mein Bruder fuhr mit dem Motorrad nach Castrop-Rauxel,
wo unser Onkel wohnte und verkaufte dort unsere schlesischen Wurstwaren in den Bergarbeitersiedlungen, in denen auch meist Vertriebene wohnten.
Im Jahr 1954 konnten wir an der Bahnhofstraße 25 ein Wohnhaus mit Betrieb bauen. Endlich war auch die Notunterkunft in Ahle zu Ende. In den Jahren darauf haben mein Vater, meine
Brüder Manfred
und Arnold und ich den Betrieb und auch den Großhandel ausgeweitet. Es wurde immer wieder erweitert und modernisiert, sodass wir heute sagen können wir haben einen zeitgemäßen, modern
eingerichteten Betrieb, auf den wir alle stolz sind.
Diese Zeilen schrieb Lothar Laschke 1985 zum 35-jährigen Firmenjubiläum auf.
Nun sind schon wieder Jahrzehnte vergangen und nicht nur an der Firma ist die Zeit spurlos vorübergegangen.
Seit 2001 führt Christoph Laschke, mit seiner Frau Petra, das Geschäft. Auch er muss sich immer wieder mit ganzer Kraft für den Erhalt des Betriebes einsetzen und bietet wie
Lothar und Clementine schlesische und westfälische Spezialitäten an.
Neben einem täglich wechselnden Mittagstisch wird auch Dry-Aged-Beef angeboten. Christoph Laschke ist Slowfood-Anhänger und gehört der Vereinigung zur Erhaltung des Bentheimer Schwein an.